18.10.2017, 14:14
Sie hatte den Halt verloren. Zeit und Raum existierten nicht mehr. Vergangenheit und Gegenwart verschwommen zu einem. Das einzig Reale war der nicht enden wollende Schmerz. Und der konnte keinen Halt geben. Inmitten dieses Schmerzes begann sie zu Fantasieren. Malte sich aus wie Valerius zurück kam, gemeinsam mit seinem Hund mit den zwei Seelen zu den zwei Köpfen. In ihrer Fantasie spürte sie die kühle Nase des Hundes an ihrer Stirn. Dann sein weiches Fell. Es war ein schönes Gefühl. Als würde ihr Leid ihn kümmern. In ihrer Fantasie kümmerte es auch Valerius. Er vertrieb die Menschen in den Kitteln. Scheuchte sie mitsamt ihrer Folterinstrumente hinaus. Es war eine wunderbare Fantasie, in der das Metall aus ihrem Körper verschwand. Der Druck auf ihre Kehle, auf ihren gesamten Körper verschwand. Natürlich konnte das nicht wirklich passieren. Sie hätte niemals das Glück, dass er sie gleich zweimal rettete. Wieso sollte er auch? Sie war nur ein Drache. Und doch hatte er sie als Wunder bezeichnet. Sie fühlte sich nur noch immer wie keines. Jetzt noch weniger.
Geräusche drangen an ihr Ohr. Wie aus weiter Ferne. Ein Bellen, Stimmen, das leise Surren von Valerius Beinprothese. Anscheinend waren die Reste ihres Geistes noch nicht bereit, ihre Fantasie aufzugeben. Es klang, als würden Valerius und sein Hund kämpfen. Gegen die Kittelträger kämpfen. Für sie kämpfen. Nein, das konnte nicht real sein. Und doch flatterten ihre Lider. Das Licht brannte wie immer. Sie blinzelte betäubt, versuchte ihre Sinne zu aktivieren. Doch es war so schwer. Denn wenn sie das tat, wäre auch der Schmerz wieder präsenter. Sie ertrug den Schmerz aber nicht mehr. Unendlich langsam setzte sie um, dass sie nicht mehr angebunden war. Ihre Gliedmaßen zuckten, testeten aus, ob das wirklich sein konnte. Mehr Kraft brachten sie aber nicht auf. Sie schaffte es nicht einmal, den Kopf zu drehen. Tränen liefen ihr über die Wangen, als sie mühsam schluckte, durchatmete. War der Schlauch auch weg? Konnte das sein?
Wieder senkten und hoben sich ihre Lider unendlich langsam. Ihre Augen malten Umrisse. Eine Silhouette. Nein, zwei. Oder drei? Ihre Augenbrauen zuckten ein winziges Stück aufeinander zu. Sie zwang angestrengt Luft in ihre Lungen, versuchte ihren Blick zu schärfen, das Dröhnen in ihren Ohren einzudämmen. Noch immer gaukelten ihre Augen ihr vor, dass ihre Fantasie wahr wäre. Dass Valerius, Zark und Veritas bei ihr waren. Sie ansahen. Besorgt? Sie meinte seine Stimme zu hören, wie er etwas von 'zu sich' und 'nicht länger hier sagte'. Matt sah sie zu ihrem Wunschbild auf, versuchte zu nicken. Irgendwie anzuzeigen, dass das okay wäre. Sie war sich nicht sicher, ob das überhaupt Sinn machte. Ob die Drei überhaupt da waren. Ob sie verstanden hatten. Resigniert schloss sie die Lider, driftete wieder in die selige Dumpfheit, in die ihr Geist sich zurück gezogen hatte, um die Schmerzen zu ertragen. Doch dieses Mal glitt sie weiter. Fiel in einen erstaunlich friedlichen Schlaf.
Geräusche drangen an ihr Ohr. Wie aus weiter Ferne. Ein Bellen, Stimmen, das leise Surren von Valerius Beinprothese. Anscheinend waren die Reste ihres Geistes noch nicht bereit, ihre Fantasie aufzugeben. Es klang, als würden Valerius und sein Hund kämpfen. Gegen die Kittelträger kämpfen. Für sie kämpfen. Nein, das konnte nicht real sein. Und doch flatterten ihre Lider. Das Licht brannte wie immer. Sie blinzelte betäubt, versuchte ihre Sinne zu aktivieren. Doch es war so schwer. Denn wenn sie das tat, wäre auch der Schmerz wieder präsenter. Sie ertrug den Schmerz aber nicht mehr. Unendlich langsam setzte sie um, dass sie nicht mehr angebunden war. Ihre Gliedmaßen zuckten, testeten aus, ob das wirklich sein konnte. Mehr Kraft brachten sie aber nicht auf. Sie schaffte es nicht einmal, den Kopf zu drehen. Tränen liefen ihr über die Wangen, als sie mühsam schluckte, durchatmete. War der Schlauch auch weg? Konnte das sein?
Wieder senkten und hoben sich ihre Lider unendlich langsam. Ihre Augen malten Umrisse. Eine Silhouette. Nein, zwei. Oder drei? Ihre Augenbrauen zuckten ein winziges Stück aufeinander zu. Sie zwang angestrengt Luft in ihre Lungen, versuchte ihren Blick zu schärfen, das Dröhnen in ihren Ohren einzudämmen. Noch immer gaukelten ihre Augen ihr vor, dass ihre Fantasie wahr wäre. Dass Valerius, Zark und Veritas bei ihr waren. Sie ansahen. Besorgt? Sie meinte seine Stimme zu hören, wie er etwas von 'zu sich' und 'nicht länger hier sagte'. Matt sah sie zu ihrem Wunschbild auf, versuchte zu nicken. Irgendwie anzuzeigen, dass das okay wäre. Sie war sich nicht sicher, ob das überhaupt Sinn machte. Ob die Drei überhaupt da waren. Ob sie verstanden hatten. Resigniert schloss sie die Lider, driftete wieder in die selige Dumpfheit, in die ihr Geist sich zurück gezogen hatte, um die Schmerzen zu ertragen. Doch dieses Mal glitt sie weiter. Fiel in einen erstaunlich friedlichen Schlaf.