28.09.2017, 14:14
Entweder war sie noch nicht richtig wach oder Kolya war heute wirklich ungewöhnlich... schwermütig. Das Gefühl verstärkte sich noch, als ein eigentlich fröhlich klingendes Lied an ihre Ohren drang und er sich noch mehr in sich zurück zog. Natürlich genoss sie sein folgendes Streicheln, doch blieb die Sorge um ihn. Es war als würde ihn ein dichter Mantel aus Traurigkeit umgeben. Er drückte sogar seine Wange an ihre Brust, lauschte auf ihren ruhigen Herzschlag. Er erschien ihr mehr denn je klein und zerbrechlich, menschlich eben. Was so gar nicht zu ihrem Bild von ihm passen wollte. Nachdenklich lauschte sie ihm und begann zu verstehen. Zumindest seinen Weg. Weswegen überhaupt andauernd Krieg geführt werden musste, verstand sie jedoch immer noch nicht. Doch das war wohl auch unwichtig. Manche Dinge ließen sich eben nicht ändern, sondern nur hinnehmen.
Auf einmal berührte er ihren Nasenring. Den hatte sie glatt vergessen. Also doch nichts mit Wandeln. Blödes Metall! Nun seufzte auch sie schwermütig. „Schon gut.“, erwiderte sie dennoch sanft auf seine Entschuldigung. „Du darfst mir gegenüber alles äußern. Auch vermeintliches Genöle.“ Auffordernd stupste sie ihn sanft an, rieb ihren Kopf an ihm. „Egal auf welchem Niveau. Du brauchst vor mir nichts zu verbergen.“ Froh, aber auch besorgt verfolgte sie wie er sich aufrichtete und den Mantel ablegte. Oder zumindest so tat. Sie bezweifelte, dass der Schmerz wirklich verschwunden war. Dazu hatte er zu tief gesessen. Er war eben nur erfolgreich verdrängt.
Seine Idee von einem nächtlichen Flug lenkte ihn aber anscheinend mehr als erfolgreich ab. Was an sich schon ein Grund gewesen wäre, auf sie einzugehen. Dass sie selber es ebenso wenig erwarten konnte, sich endlich in die Lüfte zu erheben, kam ihm da nur entgegen. Ihre spontane, eindeutig freudige Reaktion entlockte ihm endlich wieder ein Lächeln. So gefiel ihr das schon besser. Aufmerksam lauschte sie seinen folgenden Worten und sah hinaus. Da hatte er recht. Bei Nacht wäre sie am Himmel nicht zu sehen. War sie eigentlich zu jeder Tageszeit nur schwer. Seine Sorge lenkte ihren Blick zurück zu ihm. Belustigt räkelte sie sich noch einmal, breitete die Flügel aus, so weit wie es eben in dieser Enge möglich war. „Ich habe mich nie besser gefühlt.“, beruhigte sie ihn und neigte den Kopf zu ihm. „Wir werden sehen, ob ich stark genug bin, um dich Brocken in die Luft zu befördern.“, neckte sie ihn, bevor sie frech den Kopf schief legte. „Du kannst also noch warten?“ Na so sah er ihr aus.
Allerdings würde sie sicher nicht riskieren, dass er ihr da oben zu einem Eisklumpen wurde. Seine trotzige Reaktion ließ sie belustigt schnaubend den Kopf schütteln, bevor er sie erwischte. Etwas zu essen klang so gut, dass ihr Magen prompt rumorte. Sie hätte sicher auch ohne durchgehalten, aber eine kleine Stärkung konnte bestimmt nicht schaden. Eigentlich hätte sie ihn also ziehen lassen sollen, doch da war noch dieser eine Punkt... Er verharrte und musterte den Sattel. Wieder hörte sie fast wie er über ihre Worte nachdachte. Sie ahnte bereits, zu welchem Ergebnis er gekommen war, als er zu ihr zurück kam. Gedanklich seufzend neigte sie den Kopf, schloss die Augen, um seinem intensiven Blick nicht länger begegnen zu müssen und drückte ihre Nase gegen seine Hand.
Seine Worte stürzten nun sie in einen emotionalen Zwiespalt. Sie wollte ihm ja vertrauen. Tat es bereits zu einem nicht unerheblichen Teil. Auch wenn ihm das nicht bewusst zu sein schien. Glaubte er wirklich, sie ließe jeden so dicht an sich heran, nach dem, was sie ihr angetan hatten? Zweifelnd wandte sie den Kopf zur Seite, grollte, seufzte, schnaubte... er hatte seine Karten verdammt gut ausgespielt. Denn er hatte recht. Sie brannte darauf, endlich zu fliegen... und sie hatte Angst vor erneuten Schmerzen. Noch mehr jedoch davor, die Kontrolle so grundlegend abzugeben. Das war ihr bisher nie gedankt worden. Mit dem Riemen, der Leine und den Zügeln wäre sie erneut geschnürt, eingeengt. Panisch schnaufte sie bei der Erinnerung, wich zurück und schüttelte vehement den Kopf. Beschämt senkte sie den Kopf, legte die Flügel wieder an. „Ich verstehe deinen Wunsch.“, sandte sie ihm zu, ohne ihn ansehen zu können. „Du kannst mich auch ohne Zügel lenken. Die dienen nur eurem Kopf, eurem Sicherheitsempfinden. Nötig sind sie nicht.“ Erst jetzt sah sie ihn ernst und auch traurig an. „Ich vertraue dir, mehr als du scheinbar ahnst, aber...“ Tief seufzend zog sie den Kopf ein, wandte erneut den Blick ab. „...ich kann die Riemen nicht noch einmal dulden. Es geht einfach nicht.“
Auf einmal berührte er ihren Nasenring. Den hatte sie glatt vergessen. Also doch nichts mit Wandeln. Blödes Metall! Nun seufzte auch sie schwermütig. „Schon gut.“, erwiderte sie dennoch sanft auf seine Entschuldigung. „Du darfst mir gegenüber alles äußern. Auch vermeintliches Genöle.“ Auffordernd stupste sie ihn sanft an, rieb ihren Kopf an ihm. „Egal auf welchem Niveau. Du brauchst vor mir nichts zu verbergen.“ Froh, aber auch besorgt verfolgte sie wie er sich aufrichtete und den Mantel ablegte. Oder zumindest so tat. Sie bezweifelte, dass der Schmerz wirklich verschwunden war. Dazu hatte er zu tief gesessen. Er war eben nur erfolgreich verdrängt.
Seine Idee von einem nächtlichen Flug lenkte ihn aber anscheinend mehr als erfolgreich ab. Was an sich schon ein Grund gewesen wäre, auf sie einzugehen. Dass sie selber es ebenso wenig erwarten konnte, sich endlich in die Lüfte zu erheben, kam ihm da nur entgegen. Ihre spontane, eindeutig freudige Reaktion entlockte ihm endlich wieder ein Lächeln. So gefiel ihr das schon besser. Aufmerksam lauschte sie seinen folgenden Worten und sah hinaus. Da hatte er recht. Bei Nacht wäre sie am Himmel nicht zu sehen. War sie eigentlich zu jeder Tageszeit nur schwer. Seine Sorge lenkte ihren Blick zurück zu ihm. Belustigt räkelte sie sich noch einmal, breitete die Flügel aus, so weit wie es eben in dieser Enge möglich war. „Ich habe mich nie besser gefühlt.“, beruhigte sie ihn und neigte den Kopf zu ihm. „Wir werden sehen, ob ich stark genug bin, um dich Brocken in die Luft zu befördern.“, neckte sie ihn, bevor sie frech den Kopf schief legte. „Du kannst also noch warten?“ Na so sah er ihr aus.
Allerdings würde sie sicher nicht riskieren, dass er ihr da oben zu einem Eisklumpen wurde. Seine trotzige Reaktion ließ sie belustigt schnaubend den Kopf schütteln, bevor er sie erwischte. Etwas zu essen klang so gut, dass ihr Magen prompt rumorte. Sie hätte sicher auch ohne durchgehalten, aber eine kleine Stärkung konnte bestimmt nicht schaden. Eigentlich hätte sie ihn also ziehen lassen sollen, doch da war noch dieser eine Punkt... Er verharrte und musterte den Sattel. Wieder hörte sie fast wie er über ihre Worte nachdachte. Sie ahnte bereits, zu welchem Ergebnis er gekommen war, als er zu ihr zurück kam. Gedanklich seufzend neigte sie den Kopf, schloss die Augen, um seinem intensiven Blick nicht länger begegnen zu müssen und drückte ihre Nase gegen seine Hand.
Seine Worte stürzten nun sie in einen emotionalen Zwiespalt. Sie wollte ihm ja vertrauen. Tat es bereits zu einem nicht unerheblichen Teil. Auch wenn ihm das nicht bewusst zu sein schien. Glaubte er wirklich, sie ließe jeden so dicht an sich heran, nach dem, was sie ihr angetan hatten? Zweifelnd wandte sie den Kopf zur Seite, grollte, seufzte, schnaubte... er hatte seine Karten verdammt gut ausgespielt. Denn er hatte recht. Sie brannte darauf, endlich zu fliegen... und sie hatte Angst vor erneuten Schmerzen. Noch mehr jedoch davor, die Kontrolle so grundlegend abzugeben. Das war ihr bisher nie gedankt worden. Mit dem Riemen, der Leine und den Zügeln wäre sie erneut geschnürt, eingeengt. Panisch schnaufte sie bei der Erinnerung, wich zurück und schüttelte vehement den Kopf. Beschämt senkte sie den Kopf, legte die Flügel wieder an. „Ich verstehe deinen Wunsch.“, sandte sie ihm zu, ohne ihn ansehen zu können. „Du kannst mich auch ohne Zügel lenken. Die dienen nur eurem Kopf, eurem Sicherheitsempfinden. Nötig sind sie nicht.“ Erst jetzt sah sie ihn ernst und auch traurig an. „Ich vertraue dir, mehr als du scheinbar ahnst, aber...“ Tief seufzend zog sie den Kopf ein, wandte erneut den Blick ab. „...ich kann die Riemen nicht noch einmal dulden. Es geht einfach nicht.“