03.10.2017, 22:16
Nun... sie hatte vorgehabt, ihre Heimat zu verlassen. Das Richtige zu tun. Für das vermeintliche Seelenheil dieser Leute. Doch sie hatte die Macht der Vorteile, das Ausmaß der Angst unterschätzt. Als sie sich umdrehte, stand sie dem Mob aus ihrer Vision gegenüber. So war das also. Es war egal wie sie handeln wollte. Es geschah bereits. Als sie jedoch die Aufforderung hörte, den Kessel mit der Suppe sah... schnaubte sie ungläubig. Sie sollte in die heiße Suppe steigen? Denn das diese nicht wirklich angenehm temperiert war, verrieten die Dampfschwaden, die noch immer aus dem halbvollen Kessel aufstiegen. Entschlossen hob sie das Kinn, zwang sich aber ansonsten weiterhin zu einer offenen Körperhaltung. „Nein, das werde ich nicht tun.“
Sie sah jedem ernst ins Gesicht. „Was bitte habe ich euch getan?“, fragte sie und strich sich die Haare mit der linken Hand hinters Ohr, legte das Mal frei. „Glaubt ihr, ich wurde damit geboren?“ Ungläubig schnaubte sie und schüttelte den Kopf. „Nein, wurde ich nicht.“, beantwortete sie ihre eigene Frage und atmete durch, die Menge sorgsam im Auge behaltend und fieberhaft überlegend, wohin und wie sie flüchten könnte. „Ich habe nie jemandem Leid zu gefügt, weder einem von euch, noch jemals zuvor. Ich habe euch ein Lager bereitet. Suppe und Tee zubereitet.“ Sie deutete auf den Kessel. „Diese Suppe. Ist das euer Dank?“ Anklagend sah sie in die Runde. Mit mäßigem Erfolg. Gut. Einige, wenige senkten betroffen den Blick und wurden unsicher. Die meisten blieben jedoch hasserfüllt stehen und drängten langsam näher. Verdammt!
„Lasst mich gehen. Dann kann ich auch keinem von euch etwas tun. Was ich ohnehin nicht will. Aber... wenn ich nicht hier bin, kann ich euch nicht ansehen. Nicht berühren. Das ist es doch, was ihr fürchtet, oder?“ Sie plapperte immer weiter, versuchte ihre Stimme so ruhig und sanft wie nur möglich klingen zu lassen, wie es eben angesichts der langsam aufsteigenden Panik möglich war. Sie hatte noch gut die Bilder vor Augen wie sie das letzte Mal vor so einem Mob gestanden hatte. Es hatte damit geendet, dass man ihr ein heißes Eisen ins Gesicht gedrückt hatte. Ihr das Mal verpasst hatte, bevor man sie aus dem Dorf vertrieb. Und das nur, weil sie die Leute vor dem Feuer gewarnt hatte! Sie hatte sie retten wollen. Keiner von ihnen glaubte ihr. So auch jetzt.
Sie konnte förmlich sehen, wie die Emotionen immer weiter hoch kochten. Fast schmeckte sie den Hass auf ihrer Zunge. Vielleicht war es auch nur die bitter aufsteigende Galle ihrer eigenen Angst. „Bindet mir die Augen zu, fesselt mich... aber zwingt mich nicht, mich zu verbrennen. Was würde euch das bringen?“ Sie schnappte nach Luft, wagte es nicht, sich auch nur einen Millimeter zu rühren, aus Angst, das könnte den Mob letztlich in Bewegung setzen. Doch sie konnte nicht verhindern, dass sie am ganzen Leib zittere.
Sie sah jedem ernst ins Gesicht. „Was bitte habe ich euch getan?“, fragte sie und strich sich die Haare mit der linken Hand hinters Ohr, legte das Mal frei. „Glaubt ihr, ich wurde damit geboren?“ Ungläubig schnaubte sie und schüttelte den Kopf. „Nein, wurde ich nicht.“, beantwortete sie ihre eigene Frage und atmete durch, die Menge sorgsam im Auge behaltend und fieberhaft überlegend, wohin und wie sie flüchten könnte. „Ich habe nie jemandem Leid zu gefügt, weder einem von euch, noch jemals zuvor. Ich habe euch ein Lager bereitet. Suppe und Tee zubereitet.“ Sie deutete auf den Kessel. „Diese Suppe. Ist das euer Dank?“ Anklagend sah sie in die Runde. Mit mäßigem Erfolg. Gut. Einige, wenige senkten betroffen den Blick und wurden unsicher. Die meisten blieben jedoch hasserfüllt stehen und drängten langsam näher. Verdammt!
„Lasst mich gehen. Dann kann ich auch keinem von euch etwas tun. Was ich ohnehin nicht will. Aber... wenn ich nicht hier bin, kann ich euch nicht ansehen. Nicht berühren. Das ist es doch, was ihr fürchtet, oder?“ Sie plapperte immer weiter, versuchte ihre Stimme so ruhig und sanft wie nur möglich klingen zu lassen, wie es eben angesichts der langsam aufsteigenden Panik möglich war. Sie hatte noch gut die Bilder vor Augen wie sie das letzte Mal vor so einem Mob gestanden hatte. Es hatte damit geendet, dass man ihr ein heißes Eisen ins Gesicht gedrückt hatte. Ihr das Mal verpasst hatte, bevor man sie aus dem Dorf vertrieb. Und das nur, weil sie die Leute vor dem Feuer gewarnt hatte! Sie hatte sie retten wollen. Keiner von ihnen glaubte ihr. So auch jetzt.
Sie konnte förmlich sehen, wie die Emotionen immer weiter hoch kochten. Fast schmeckte sie den Hass auf ihrer Zunge. Vielleicht war es auch nur die bitter aufsteigende Galle ihrer eigenen Angst. „Bindet mir die Augen zu, fesselt mich... aber zwingt mich nicht, mich zu verbrennen. Was würde euch das bringen?“ Sie schnappte nach Luft, wagte es nicht, sich auch nur einen Millimeter zu rühren, aus Angst, das könnte den Mob letztlich in Bewegung setzen. Doch sie konnte nicht verhindern, dass sie am ganzen Leib zittere.