03.10.2017, 17:33
+ Zeljka
Zeljka konnte sehen, dass er sich langsam etwas entspannte. Er schien sogar mit dem Ortsnamen etwas anfangen zu können. Dann erklärte er ihr, wo sie herkamen. Wieso sie hier waren, also die Drachen. Wobei sie darauf wetten würde, dass die Drachen nur ihn hatte retten wollen. So wie sie die anderen Menschen ignorierten. Sie verkniff sich die kleine Korrektur allerdings. Stattdessen beobachtete sie wie der blaue Drache sich an den Reiter drückte und dieser umgehend seine Arme um den großen Kopf schlang. Es war ein... eigenartig intimes Bild, welches einen süßen sehnsüchtigen Schmerz in ihr auslöste. Da stellte er erst den blauen und dann auch die anderen Drachen vor. So war das also. Der blaue Drache war eine Sie. Konnten sich Drachen in ihre Reiter verlieben? Der Gedanke war irgendwie faszinierend. Doch das Bild der Beiden ließ eigentlich gar keinen anderen Rückschluss zu.
Trotzdem zwang sie den Blick von ihnen fort und folgte seiner Vorstellung mit dem Blick. Kommodor und Taibur also. Ihr Blick blieb unwillkürlich auf letzterem hängen. Gegen ihren Willen fragte sie sich, ob er wohl eine Reiterin hatte, ob ihn auch so etwas mit ihr verband. Die Vorstellung gab ihr einen eigenartigen Stich. Es war... albern. Sie blinzelte, schüttelte leicht den Kopf. Dann lauschte sie seiner lebhaften Erzählung, trank nebenbei ihren Tee. Er verherrlichte die Drachen regelrecht. Als wenn er ihr Bild von diesen in ein positives wandeln wollte. Was genau genommen gar nicht nötig war. Es bestätigte eher ihr ohnehin vorhandenes. Das Drachen wie sie missverstanden wurden. Das sie mutig und selbstlos waren, loyal zu denen standen, die ihnen etwas bedeuteten. Denn das er allen dreien etwas bedeutete, stand für sie außer Frage.
Tia lauschte eher belustigt seiner Erzählung, neckte ihn sogar in Gedanken leise lachend, als er geendet hatte. „Übertreibst du da nicht ein kleines Bisschen?“ Wobei sie auch nicht umhin kam, sich bei seiner Variante der Geschichte ein kleines Bisschen heroisch zu fühlen. Klar, die blinde Retterin. Kichernd schüttelte sie leicht den Kopf, ohne von ihm abzurücken. Als es dann um das nächste Dorf ging, wollte sie gerade etwas dösen, immerhin konnte sie da eh nicht helfen, als er auf einmal davon sprach, selber fliegen zu wollen. Umgehend war sie Feuer und Flamme. Also im übertragenen Sinn. Zeljka lächelte, als sie die Aufregung des Drachen spürte. Scheinbar konnte es da jemand nicht erwarten zu fliegen. Oder einfach mit ihrem Reiter allein zu sein. Wieder war da dieser neidische kleine Stich. Nicht zuletzt, weil sie es sich unglaublich vorstellte zu fliegen.
Und dann ging doch noch alles schief. Wegen einer einzigen, kurzen, vermeintlich harmlosen Berührung. Sie hatte ja nicht ahnen können, dass die Drachen ihre Gabe spüren würden. Sie hatte ja nicht einmal geahnt, dass sie durch diese kurze Berührung eine Vision kriegen würde. Hätte sie das, hätte sie sicher nicht zugegriffen. Schon allein, um nicht zu sehen, wie der Mob sie lynchte. Doch die Reaktion der Drachen war fast noch schlimmer. Nicht die der Drachendame. Die wirkte allenfalls neugierig besorgt. Doch der Graue sprang auf und wirkte ernsthaft beunruhigt. Es war jedoch der Grüne, der sie dazu brachte, bebend zu schlucken. Dahin war die ruhige Stimmung. Nun misstrauten ihr also auch die Drachen. Die Erkenntnis war mehr als ernüchternd. Blass zwang sie sich, sich wieder auf Kolya zu konzentrieren. „Nein.“, wisperte sie noch immer leicht zittrig und schüttelte den Kopf, auch um dieses beklemmende Gefühl des Alleinseins abzuschütteln. „Tut mir leid.“, ergänzte sie noch und schloss dann schluckend die Augen für einen tiefen Atemzug.
Tia wusste nicht, was genau passiert war. Sie wusste nur, dass ihr die Reaktion der Jungs nicht behagte. Gerade Kommodors Stimmlage. Scheinbar bedeutete der Lichtblitz nichts Gutes. Auch wenn es sich eigentlich nicht so angefühlt hatte. So oder so kippte mit diesem die Stimmung. Die Hexe war auf einmal fühlbar angespannt. Fast noch mehr wie Kommodor, der aber wie immer den Ruhigen mimte. Nun und Taibur schien sogar eine Art Panikattacke zu haben. Sowohl Tia, als auch Zeljka verfolgten wie Kolya zu dem Graudrachen ging, ihn berührte... ihn beruhigte. Es berührte Zeljka zu sehen, wie der große Drachen unter dieser sachten Berührung zitterte und sich dann auf einmal entspannte. Was hatte man ihm nur angetan? Was war nötig, um ein so starkes Wesen so zu prägen? Sie merkte gar nicht wie sie sich zeitgleich zu ihm beruhigte. Sie merkte nur, dass sie Kolya dankbar dafür war, dass er ihm geholfen hatte. Das Taibur in ihm einen dringend benötigten Freund hatte.
Anschließend ging er zu Tia, welche sich nicht lange bitten ließ. Begeistert sprang sie auf und hob ihn sich kurzentschlossen auf den Rücken. Er konnte schließlich auch in der Bewegung mit den anderen kommunizieren. Sie spürte wie er die Zügel aufnahm, aber er baute keinen Druck auf. Natürlich. Brauchte er ja auch nicht. „Dein Wunsch ist mir Befehl.“, verkündete sie fröhlich in seine Gedanken hinein. Die anderen waren bereits vergessen. Dann breitete sie die Flügel aus und hob ohne jede weitere Verzögerung ab. Es war wie ein Befreiungsschlag. Endlich flog sie wieder. Ganz bewusst. Mit Kolya auf ihrem Rücken. Endlich war sie mit ihm allein! War sie wieder frei!
Fasziniert beobachtete Zeljka wie die beiden abhoben. Als wären sie eine Einheit. Er nutzte nicht einmal die Zügel, obwohl er sie aufgenommen hatte. Kurz sah sie ihnen eigenartig wehmütig hinterher. Dann atmete sie bebend durch, straffte sich und sah zu den beiden verbliebenen Drachen. „Ich habe nichts mit ihm gemacht.“, sprach sie leise, den Blick offen und ihr unbewusst auch mehr als verletzlich und verzweifelt. „Ich kann das nicht kontrollieren, aber ich würde ihm und euch nie etwas tun. Ich hoffe, ihr könnt mir das glauben.“ Sie brach mit einem zittrigen Seufzen ab und erhob sich schließlich doch. „Ich werde jetzt gehen.“, informierte sie die beiden, hoffte einen irrationalen Moment lang, dass einer von ihnen, ER, sie aufhalten würde. Es war... beschämend. Lächerlich. Mit einem letzten kleinen, wehmütigen Lächeln wandte sie sich ab, ging zu den Resten ihrer Hütte, wo sie einige Kleinigkeiten zusammen suchte, diese in ein Tuch legte, welches sie verknotete. Sie wagte keinen weiteren Blick zu irgendjemanden, als sie ihr Bündel schulterte und die einzige Heimat verließ die sie kannte. Wissend, dass die hasserfüllten Blicke sie trotzdem noch einholen konnten.
Zeljka konnte sehen, dass er sich langsam etwas entspannte. Er schien sogar mit dem Ortsnamen etwas anfangen zu können. Dann erklärte er ihr, wo sie herkamen. Wieso sie hier waren, also die Drachen. Wobei sie darauf wetten würde, dass die Drachen nur ihn hatte retten wollen. So wie sie die anderen Menschen ignorierten. Sie verkniff sich die kleine Korrektur allerdings. Stattdessen beobachtete sie wie der blaue Drache sich an den Reiter drückte und dieser umgehend seine Arme um den großen Kopf schlang. Es war ein... eigenartig intimes Bild, welches einen süßen sehnsüchtigen Schmerz in ihr auslöste. Da stellte er erst den blauen und dann auch die anderen Drachen vor. So war das also. Der blaue Drache war eine Sie. Konnten sich Drachen in ihre Reiter verlieben? Der Gedanke war irgendwie faszinierend. Doch das Bild der Beiden ließ eigentlich gar keinen anderen Rückschluss zu.
Trotzdem zwang sie den Blick von ihnen fort und folgte seiner Vorstellung mit dem Blick. Kommodor und Taibur also. Ihr Blick blieb unwillkürlich auf letzterem hängen. Gegen ihren Willen fragte sie sich, ob er wohl eine Reiterin hatte, ob ihn auch so etwas mit ihr verband. Die Vorstellung gab ihr einen eigenartigen Stich. Es war... albern. Sie blinzelte, schüttelte leicht den Kopf. Dann lauschte sie seiner lebhaften Erzählung, trank nebenbei ihren Tee. Er verherrlichte die Drachen regelrecht. Als wenn er ihr Bild von diesen in ein positives wandeln wollte. Was genau genommen gar nicht nötig war. Es bestätigte eher ihr ohnehin vorhandenes. Das Drachen wie sie missverstanden wurden. Das sie mutig und selbstlos waren, loyal zu denen standen, die ihnen etwas bedeuteten. Denn das er allen dreien etwas bedeutete, stand für sie außer Frage.
Tia lauschte eher belustigt seiner Erzählung, neckte ihn sogar in Gedanken leise lachend, als er geendet hatte. „Übertreibst du da nicht ein kleines Bisschen?“ Wobei sie auch nicht umhin kam, sich bei seiner Variante der Geschichte ein kleines Bisschen heroisch zu fühlen. Klar, die blinde Retterin. Kichernd schüttelte sie leicht den Kopf, ohne von ihm abzurücken. Als es dann um das nächste Dorf ging, wollte sie gerade etwas dösen, immerhin konnte sie da eh nicht helfen, als er auf einmal davon sprach, selber fliegen zu wollen. Umgehend war sie Feuer und Flamme. Also im übertragenen Sinn. Zeljka lächelte, als sie die Aufregung des Drachen spürte. Scheinbar konnte es da jemand nicht erwarten zu fliegen. Oder einfach mit ihrem Reiter allein zu sein. Wieder war da dieser neidische kleine Stich. Nicht zuletzt, weil sie es sich unglaublich vorstellte zu fliegen.
Und dann ging doch noch alles schief. Wegen einer einzigen, kurzen, vermeintlich harmlosen Berührung. Sie hatte ja nicht ahnen können, dass die Drachen ihre Gabe spüren würden. Sie hatte ja nicht einmal geahnt, dass sie durch diese kurze Berührung eine Vision kriegen würde. Hätte sie das, hätte sie sicher nicht zugegriffen. Schon allein, um nicht zu sehen, wie der Mob sie lynchte. Doch die Reaktion der Drachen war fast noch schlimmer. Nicht die der Drachendame. Die wirkte allenfalls neugierig besorgt. Doch der Graue sprang auf und wirkte ernsthaft beunruhigt. Es war jedoch der Grüne, der sie dazu brachte, bebend zu schlucken. Dahin war die ruhige Stimmung. Nun misstrauten ihr also auch die Drachen. Die Erkenntnis war mehr als ernüchternd. Blass zwang sie sich, sich wieder auf Kolya zu konzentrieren. „Nein.“, wisperte sie noch immer leicht zittrig und schüttelte den Kopf, auch um dieses beklemmende Gefühl des Alleinseins abzuschütteln. „Tut mir leid.“, ergänzte sie noch und schloss dann schluckend die Augen für einen tiefen Atemzug.
Tia wusste nicht, was genau passiert war. Sie wusste nur, dass ihr die Reaktion der Jungs nicht behagte. Gerade Kommodors Stimmlage. Scheinbar bedeutete der Lichtblitz nichts Gutes. Auch wenn es sich eigentlich nicht so angefühlt hatte. So oder so kippte mit diesem die Stimmung. Die Hexe war auf einmal fühlbar angespannt. Fast noch mehr wie Kommodor, der aber wie immer den Ruhigen mimte. Nun und Taibur schien sogar eine Art Panikattacke zu haben. Sowohl Tia, als auch Zeljka verfolgten wie Kolya zu dem Graudrachen ging, ihn berührte... ihn beruhigte. Es berührte Zeljka zu sehen, wie der große Drachen unter dieser sachten Berührung zitterte und sich dann auf einmal entspannte. Was hatte man ihm nur angetan? Was war nötig, um ein so starkes Wesen so zu prägen? Sie merkte gar nicht wie sie sich zeitgleich zu ihm beruhigte. Sie merkte nur, dass sie Kolya dankbar dafür war, dass er ihm geholfen hatte. Das Taibur in ihm einen dringend benötigten Freund hatte.
Anschließend ging er zu Tia, welche sich nicht lange bitten ließ. Begeistert sprang sie auf und hob ihn sich kurzentschlossen auf den Rücken. Er konnte schließlich auch in der Bewegung mit den anderen kommunizieren. Sie spürte wie er die Zügel aufnahm, aber er baute keinen Druck auf. Natürlich. Brauchte er ja auch nicht. „Dein Wunsch ist mir Befehl.“, verkündete sie fröhlich in seine Gedanken hinein. Die anderen waren bereits vergessen. Dann breitete sie die Flügel aus und hob ohne jede weitere Verzögerung ab. Es war wie ein Befreiungsschlag. Endlich flog sie wieder. Ganz bewusst. Mit Kolya auf ihrem Rücken. Endlich war sie mit ihm allein! War sie wieder frei!
Fasziniert beobachtete Zeljka wie die beiden abhoben. Als wären sie eine Einheit. Er nutzte nicht einmal die Zügel, obwohl er sie aufgenommen hatte. Kurz sah sie ihnen eigenartig wehmütig hinterher. Dann atmete sie bebend durch, straffte sich und sah zu den beiden verbliebenen Drachen. „Ich habe nichts mit ihm gemacht.“, sprach sie leise, den Blick offen und ihr unbewusst auch mehr als verletzlich und verzweifelt. „Ich kann das nicht kontrollieren, aber ich würde ihm und euch nie etwas tun. Ich hoffe, ihr könnt mir das glauben.“ Sie brach mit einem zittrigen Seufzen ab und erhob sich schließlich doch. „Ich werde jetzt gehen.“, informierte sie die beiden, hoffte einen irrationalen Moment lang, dass einer von ihnen, ER, sie aufhalten würde. Es war... beschämend. Lächerlich. Mit einem letzten kleinen, wehmütigen Lächeln wandte sie sich ab, ging zu den Resten ihrer Hütte, wo sie einige Kleinigkeiten zusammen suchte, diese in ein Tuch legte, welches sie verknotete. Sie wagte keinen weiteren Blick zu irgendjemanden, als sie ihr Bündel schulterte und die einzige Heimat verließ die sie kannte. Wissend, dass die hasserfüllten Blicke sie trotzdem noch einholen konnten.