Being Human... or something like that
#17
Im ersten Moment verstand sie nicht, warum sie anhielten. Der Grund erschloss sich ihr jedoch umgehend, als die Beifahrertür sich öffnete und der Dunkelhaarige einstieg. Prompt verspannte sie sich wieder leicht. Wieder hatte sie das Gefühl, dass er irgendwie komisch roch. Dieses Mal mochte das aber vielleicht auch an der Tüte hängen, die er dabei hatte und die scheinbar Kleidung enthielt. Kleidung, die er im Wald gefunden hatte wie es schien. Wieso er auf die Idee kam, das könnte ihre sein, verstand sie nicht. Woher sollte er wissen, wo sie gewesen war, wenn nicht einmal sie selber das wusste? Unsicher sah sie zu dem Blonden, doch der sah nach vorne. Also hob sie nur den Becher und nahm einen Schluck, um das mulmige Bauchgefühl etwas zu besänftigen, welches sich bei den nächsten Worten des Dunkelhaarigen noch vertiefte. Der Mann schien echt überzeugt von seiner These zu sein. Auch wie er das sagte... den hatten sie schon lange nicht mehr... War das in dieser Gegend normal, dass die Leute Amok liefen und dazu eine Kettensäge nahmen? Der Gedanke war irgendwie verstörend. Ebenso wie seine Blicke. Weswegen sie ihnen auch konsequent auswich.

Bis er diese kuriosen Fragen stellte zumindest. Da sah sie dann doch zu ihm nach vorne, mehr als verwirrt. Ebenso wie sein Partner. „Nein. Sie wollen erst die Spuren sichern.“, antwortete sie nach einer kurzen Pause, in der sie einfach nur perplex blinzelte. Der Blonde übernahm die zweite Frage. Seine Antwort ließ sie seufzen. Es war ernüchternd von einem anderen zu hören, dass man alleine war. Das es niemanden gab, den ihr Schicksal kümmerte. Sie sah auf und traf auf die mitfühlenden Augen des Blonden. Schief lächelte sie ihn an, dann zuckten sie angesichts des kaum weniger kuriosen Telefonats beide die Schultern, bevor er wieder auf die Straße und sie auf den Becher sah. Irgendwie war die Stille danach kaum zu ertragen. Ein Glück war auch diese Fahrt bald vorbei.

Wobei ihr ganz anders wurde, als sie die Menschenmenge vor dem Revier sah. Panisch versuchte sie sich kleiner zu machen, sah fast gehetzt zu den Vordersitzen. Der Dunkle stieg aus. Der Blonde wartete damit bis ein weiterer Blondschopf fast beim Wagen angekommen war. Die Tür öffnete sich. Unsicher hielt sie die Luft an... und entließ sie bei seinen freundlichen Worten wieder. Scheu versuchte sie sich an einem dankenden Lächeln, doch es war wohl reichlich schief. Eilig senkte sie den Kopf und folgte den Handzeichen der beiden. Sie war froh, als sie im Schutz der beiden Männer und der Decken drinnen angekommen war. Bebend atmete sie durch und mahnte sich gedanklich streng an, jetzt nur keine weiche Knie zu kriegen. Was gar nicht so einfach war, so wie ihr Blut in ihren Ohren rauschte. So bemerkte sie zwar, dass die beiden Männer Worte wechselten. Sie verstand sie über das Rauschen jedoch nicht. Also folgte sie ihnen einfach etwas wackelig, in der Hoffnung, dass das auch der Plan war.

Da wandte sich der kleinere der Beiden an sie. Stumm nickte sie auf seine Worte. „Ruhe kling gut.“, murmelte sie und zog die Decke etwas ungelenk enger um sich. Bis wieder eine Frage kam, die sie nur noch mehr verunsicherte. Duschen? Ehrlich? Sie sah etwas hilflos zu dem anderen Blonden und sah, dass auch er mehr als irritiert war. Andererseits war die Aussicht auf Sauberkeit und Kleidung schon verlockend. Nur... was war mit den Spuren? Unsicher nickte sie auf die Aufforderung und ließ sich in Richtung der Duschen bugsieren. Ihr entging jedoch die Geste des anderen nicht. Verstehend nickte sie und wartete dann einfach mitten im Raum stehend. Das war doch alles... ohne Worte.
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RE: Being Human... or something like that - von Erin - 28.01.2018, 20:30



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